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Bühlkirche

Glocken

Das dreistimmige Geläutwurde im Jahre 1860 in der Glockengiesserei Carl Rosenlächer, Konstanz, gegossen. Nr. 1 ist auf den Schlagton g‘ gestimmt und wiegt 715 kg. Nr. 2 erklingt im Schlagton h‘ und wiegt 354 kg. Die auf den Schlagton dis‘‘ gestimmte Glocke Nr. 3 hat ein Gewicht von 203 kg. Das Geläute weist denselben Dreiklang auf wie dasjenige von Mühlehorn aus dem Jahre 1859. Giesser war dort ebenfalls Carl Rosenlächer. 

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Glockenstuhl

Der Glockenstuhl, eine hölzerne Kastenkonstruktion, ist zweifächrig. Das talseitige Fach weist ein Geschoss auf, währendem das bergseitige Fach über zwei Geschosse verfügt. 

 

Joche

Die Glocken sind mit Flacheisenbeschlägen an den Holzjochen befestigt. Die Proportionen Joch – Glocke wirken ausgewogen. An jedem Joch ist seitlich ein eiserner Läutearm mit einem Seil zum Handläuten angebracht. Letztere hängen zwischen den am Boden eingesetzten Führungsrollen in den Turm hinunter. Von Hand geläutete Glocken dieser Grösse sind sonst in der Schweiz kaum mehr anzutreffen. 

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Klöppel

Dank dem Umstand, dass die Glocken verhältnismässig wenig geläutet werden, sind sie noch mit den originalen Klöppeln ausgestattet. Zur Fixierung der Klöppel bzw. der Lederschlaufen sind bemerkenswerte handgeschmiedete Flügelmuttern eingebaut. 

 

Lager

Bei den Glocken Nr. 1 und Nr. 2 lagern die Jochachsen in den so genannten Stockfedernlagern. Diese Lagerart stellt eine fast absolute Einzigartigkeit dar. In keinem der von mir besichtigten rund 500 Glockenstühle sind mir diese historischen Lager je begegnet. Einzig in der evang.-ref. Kirche Mitlödi sind noch Teile von solchen vorhanden, stehen aber nicht mehr in Betrieb. 

 
Zusammenfassung / Würdigung

Das Alter der Glocken kann nicht als ausserordentlich eingestuft werden. Das Handläuten verkörpert einen kulturhistorischen Wert. Die technische Ausrüstung der Glockenanlage ist geradezu einmalig und deshalb von hoher denkmalpflegerischer Bedeutung. 

Aus Expertenbericht von Hans Jürg Gnehm, Glockensachverständiger, Affeltrangen, vom 16.11.2007

 

Revision der Glockenanlage

Im Frühling 2007 wurde die Glockenanlage, unter fachkundiger Begleitung durch Hans Jürg Gnehm, von der Firma Jakob Muri AG, Sursee revidiert. Dabei wurden die historisch wertvollen Elemente nicht beseitigt und ersetzt, sondern fachmännisch instand gestellt.  

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